Energiespartipps für die Weihnachtszeit
Die Heizung läuft mindestens schon seit einigen Wochen. Bei nasskaltem Wetter verkriechen wir uns am liebsten ins warme Zuhause oder gehen shoppen – in der Innenstadt, im Einkaufszentrum auf der grünen Wiese oder im Internet – schließlich steht Weihnachten vor der Tür. Auf jeden Fall ist die dunkle Jahreszeit eine kostenintensive Zeit. Sie ist die Zeit mit dem größten Einsparpotential und auch die mit der größten Wahrscheinlichkeit für Schimmelpilzschäden, wenn man versucht, am falschen Ende zu sparen. In Fachkreisen wird das Winterhalbjahr deshalb längst als “Schimmelsaison” bezeichnet.
In der folgenden Beitragsserie finden Sie 24 Energiespartipps, die sich in der Weihnachtszeit wunderbar umsetzen lassen, damit Sie möglichst schimmelfrei und kostengünstig durch die Schimmelsaison kommen. Beginnen möchte ich mit ein paar vermeintlich unangenehmen aber äußerst wirkungsvollen Tipps, die viel mit aufräumen und sauber machen zu tun haben. Beides kann zu Beginn der Weihnachtszeit nicht schaden, um sich selbst Stress kurz vor Heiligabend zu ersparen und ein sauberes Heim präsentieren zu können. In der kommenden Woche folgen Tipps, wie Sie mit Ihren Freunden auf sehr gesellige Weise Energie sparen können.
Tipps 1 – 7 für die erste Adventswoche
Das setze ich am besten gleich in der kommenden Woche um …
Energiespartipp 1: Heizung frei räumen, reinigen und entlüften
Manch einer würde staunen, wie groß der Einfluss eines unüberlegt platzierten Vorhangs vor einem Heizkörper auf seine Heizkostenabrechnung ist. Ein verdeckter Heizkörper kann seiner Aufgabe, einen Raum zu beheizen, nur eingeschränkt nachkommen. Ist das Thermostat verdeckt, kann die Raumtemperatur nicht richtig interpretiert werden. Dann wird leicht zu viel oder viel zu wenig geheizt. Ein behagliches Wohnklima stellt sich so nicht ein, vielmehr wird Schimmelpilzbildung unterstützt. Ist die Heizfläche durch Vorhänge oder Möbelstücke verdeckt, kann sie ihre bereitgestellte Wärme nur teilweise abgeben. Es muss demnach viel länger geheizt werden, bis es tatsächlich warm im Zimmer wird.
Besonders macht sich ein solcher “Heizungs-Boykott” in der Haushaltskasse in Mehrfamilienhäusern bemerkbar, in denen die Heizkostenabrechnung über elektronische Heizkostenverteiler an den Heizkörpern erfolgt, wie sie zum Beispiel Techem, Ista, Kundo, Metrona oder Siemens anbieten. In diesem Fall gibt es ein großes Einsparpotential. Warum? Die Heizkostenverteiler dokumentieren, wie warm der Heizkörper wird und nicht wie viel Wärme tatsächlich dem Raum zu Gute kommt. Das heißt, dass Kosten entstehen, sobald der Heizkörper warm wird – unabhängig davon, ob er seine Wärme vollumfänglich abgibt oder nicht. Besser ist es, man nutzt die Wärme, wenn man sie schon bezahlt und muss so in Summe weniger heizen.
Das können Sie sofort tun, um schimmelfrei Heizkosten zu sparen:
- Räumen Sie die Heizkörper frei
Aktive Heizkörper sollten ihre Wärme ungehindert abgeben können. Ziehen Sie die Vorhänge ganz zurück. Wenn Sie lange Vorhänge einkürzen, können Sie sie öffnen oder schließen, ohne die Heizflächen zu verhängen. Möbel sollten möglichst gar nicht vor den Heizflächen stehen. Möblieren Sie bei Bedarf um. Sollte dies nicht möglich sein, empfiehlt sich ein möglichst großer Abstand des Möbelstücks zur Heizfläche. - Heizkörper entlüften
Wenn Heizkörper klackern und gluckern, werden sie nicht mehr richtig warm, weil Luft enthalten ist. Entlüften Sie die Heizkörper mithilfe eines Entlüftungsschlüssels und einem Waschlappen/Glas zum Auffangen der entweichenden Tropfen und prüfen Sie im Anschluss den Druck an der Heizungsanlage. Alternativ können automatische Entlüfter diesen Vorgang automatisieren. So verschwinden störende Geräusche und Sie haben es wieder kuschelig warm ohne mehr heizen zu müssen. - Heizkörper reinigen
Nachdem die Heizkörper und Thermostatventile frei und die Heizkörper entlüftet sind, ist dies eine Maßnahme ganz im Sinne des Weihnachtsputzes, mit der Sie das Optimum aus Ihrer bestehenden Heizung heraus holen. Nehmen Sie das Abdeckgitter ab und entfernen Sie Staubablagerungen, Spinnweben und Co auch innen. Diese Maßnahme verbessert das Raumklima (weniger Partikel in der Luft), sieht besser aus und spart durch die verbesserte Wärmeabgabe sogar noch Energie.
Energiespartipp 2: elektronische Heizkörperthermostate installieren
Die Nutzung elektronischer Heizkörperthermostate ist ein weiterer Energiespartipp, der besonders in Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern oft das größte Einsparpotential hat. Aber auch im Einfamilienhaus lässt sich mit diesen kleinen Geräten Komfort gewinnen und Energie sparen. Der Tausch der Heizkörperthermostate ist wenig aufwendig und leicht selbst zu machen – eine kleine Maßnahme mit großer Wirkung.
So helfen elektronische Heizkörperthermostate beim Energiesparen:
- Die Wohlfühltemperatur lässt sich sehr viel genauer einstellen. So können Sie Ihre Räume genau so warm heizen, wie Sie es wünschen.
- Sie ermöglichen bedarfsgerechtes Heizen ganz ohne ständiges Heizung an- und ausdrehen.
- Die meisten Modelle haben eine Fenster-offen-Erkennung. So können Sie sich die Mühe die Heizung abzuschalten sparen und laufen nicht Gefahr, das wieder Einschalten zu vergessen.
- Hat ihre Heizungsanlage keine Nachtabsenkung, lässt sich diese über die neuen Heizkörperthermostate realisieren. Sie können verschiedene Schaltprogramme programmieren, so dass die Wohnung schon schön warm ist, wenn Sie nach Hause kommen und weniger geheizt wird, wenn niemand da ist.
- Sogar Fernsteuerung ist machbar, wenn Sie zum Beispiel solche Thermostate nehmen, die mit Ihrem Router kompatibel sind.
Aber Vorsicht! Seien Sie nicht zu sparsam beim Heizen und vergessen Sie das Lüften nicht! Gerade bevor die Heizung runter regelt, sollte die warme, mit Wohnraumfeuchte beladene Luft durch kurzzeitig weit geöffnete Fenster (Stoßlüften / Querlüften) entlassen werden. Lässt man die Wohnung einfach auskühlen, steigt die Luftfeuchtigkeit und damit die Gefahr von Schimmelpilzbildung. Gleiches gilt, wenn man benachbarte Räume sehr unterschiedlich beheizt (dann Türen schließen!).
Überlegt eingesetzt bieten die neuen Thermostate gute Möglichkeit bei verbessertem Komfort Heizkosten zu sparen.
Geeignete programmierbare Thermostate gibt es ab circa 11 € pro Stück. Ich persönlich habe zum Beispiel gute Erfahrungen mit dem Heizkörperthermostat eQ3 Modell N gemacht. Diese haben ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, müssen jedoch einzeln per Hand programmiert werden. Wer etwas mehr Geld ausgeben mag, kann auch solche wählen, die sich über Bluetooth oder Wlan per App auf dem Smartphone steuern lassen.
Energiespartipp 3: Heizleitungen in unbeheizten Räumen dämmen
Dies ist ein letzter Energiespartipp bezogen auf die Heizung, der sich diesmal weniger an Mieter sondern vornehmlich an Eigenheimbesitzer richtet. Steht die Heizungsanlage außerhalb des beheizten Volumen, beispielsweise im kalten Keller, lässt sich viel Energie sparen, indem man die Heizleitungen in Wärmedämmung einwickelt. Hierfür gibt es spezielle Formstücke, die sich leicht über die Rohre ziehen lassen und auch solche, die um übliche Armaturen passen. Dies ist eine kostengünstige, einfache Maßnahme mit großer Wirkung. Wenn Ihre Heizungsrohre im Keller also noch nicht gedämmt sind, ist dieser Winter die Gelegenheit, das nachzuholen und sofort Energie zu sparen. Ganz nebenbei bemerkt halten auch im Keller gelagerte Lebensmittel viel länger, wenn man ihn nicht über solche Leitungsverluste beheizt.
Energiespartipp 4: Lampen putzen, Energiesparlampen und LEDs nutzen
Weihnachten naht. Die Tage werden kürzer und in Deutschlands Haushalten wird das Licht eingeschaltet. Wem es dann noch zu dunkel ist, dem sei empfohlen, sich seine Lampen noch einmal genauer anzusehen. Die Lichtausbeute lässt sich erheblich steigern, wenn man Lampen und Leuchten regelmäßig reinigt. Gerade auf LED und Energiesparlampen lagert sich aufgrund der oft größeren Oberfläche viel Staub ab.
Deshalb: Vergessen Sie beim Weihnachtsgrundputz die Lampen nicht. So bleibt es so hell, wie Sie es mögen, und Sie nutzen Ihren teuren Strom ganz nebenbei ein wenig effizienter. Wer bei dieser Gelegenheit noch Glühlampen in den Fassungen vorfindet, fährt in der Regel trotz höherer Anschaffungskosten günstiger, wenn er auf Energiesparlampen oder LED umrüstet.
Energiespartipp 5: Unnötigen Ballast loswerden
Einmal Hand auf’s Herz – Wieviele Gegenstände kutschieren Sie täglich in Ihrem Auto umher, die Sie im täglichen Gebrauch gar nicht brauchen? Diese Dinge mögen ab und an ganz praktisch sein, wie der Regenschirm oder eine Sonnenbrille, die man wenigstens ab und an mal braucht. Aber dann sammeln sich im Auto oft noch Dinge, die man irgendwann einmal hineingelegt und einfach nicht wieder ausgeräumt hat oder Dinge, die schon beim Kauf des Fahrzeugs enthalten waren und seither Gewohnheitsrecht haben.
Vielleicht ein Eimer mit Werkzeug,
Gummistiefel,
Wasser, das man nicht mehr trinken wird, weil es längst nach Plastik schmeckt,
eine Kofferraumabdeckung, die man noch nie benutzt hat,
ein Wagenheber, der zwar sinnig erscheint, von dem man aber doch weiß, dass man ihn nie benutzen wird, weil man sein Reserverad nicht pflegt und man im Fall des Falles doch den Abschleppwagen rufen würde oder
die Original Fußmatten des Herstellers, die am Boden des Kofferraums ruhen, weil man schon beim Kauf des Wagens pflegeleichtere Modelle einlegen lassen hat.
Dies Liste ließe sich wahrscheinlich fast endlos fortsetzen.
Fakt ist: Ganz gleich wie lieb man all diese Dinge für jegliche Eventualitäten gewonnen hat – Alle diese Dinge haben ein Gewicht, das beim Anfahren beschleunigt werden muss und das – wenn ich diese Dinge nicht wirklich brauche – den Kraftstoffverbrauch unnötig hoch hält. Zudem erhöhen sie den Verschleiß an Reifen und Bremsbelägen, da dieser Zusatzballast für jedes Halten wieder ausgebremst werden muss.
Der letzte Energiespartipp für heute, der mit Aufräumen oder putzen zu tun hat, lautet deshalb: Räumen Sie Ihr Auto aus. Tun Sie es regelmäßig. Finden Sie für alles (wirklich alles!), was Sie im Auto nicht zwingend brauchen, einen anderen Platz.
Energiespartipp 6: Stromverbrauch analysieren
Wissen Sie wie viel Energie die Geräte in Ihrem Haushalt verbrauchen? Nutzen Sie die besinnlichen Tage um Weihnachten, um es herauszufinden. Beschaffen Sie sich ein Strommessgerät mit dem sie den Energieverbrauch Ihrer Geräte analysieren können (oder wünschen Sie es sich zu Weihnachten) und kommen Sie Stromfressern auf die Schliche. Anschließend können Sie mit Ihrer Familie beraten, ob sich eine Neuanschaffung lohnt oder ob eine Änderung im Nutzerverhalten anzustreben ist.
Energiespartipp 7: Antennenverstärker nur nutzen, wenn er nötig ist
Einer der besonderen Stromfresser, der oftmals leicht übersehen wird, weil er irgendwo auf dem Dachboden hängt, ist der Antennenverstärker. Wie viele Geräte haben Sie in Ihrem Haus im Gebrauch, die den Antennenanschluss nutzen? Mehr als eins? Gut, dann brauchen Sie hier gar nicht weiterlesen und können sich direkt den nächsten Tipps zuwenden.
Wenn jedoch nur ein einsamer Fernseher angeschlossen ist, dann brauchen Sie den Antennenverstärker streng genommen gar nicht. Schalten Sie ihn aus und sparen Sie circa 70 kWh pro Jahr (kürzlich gemessen in einem Einfamilienhaus Baujahr 2005).
Noch mehr Energiespartipps gewünscht? Fortsetzung folgt!
Dies ist nur der erste Beitrag einer weihnachtlichen Beitragsserie mit noch mehr Energiespartipps für die Weihnachtszeit. Es folgen gesellige Tipps, die die dunkle Jahreszeit so schön machen und solche, die zur Besinnlichkeit der letzten Tage vor Weihnachten passen.
Schauen Sie wieder rein und sagen Sie es weiter. Der nächste Folgebeitrag folgt am 2. Advent.
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