Heute Morgen in einer Seniorenwohnung: Die Bewohnerin klagte über heftige Atemwegsbeschwerden, hatte sogar ein Attest darüber, mit dem Hinweis, dass sie aufgrund einer Vorerkrankung keinesfalls in einer schimmelpilzbelasteten Wohnung leben sollte. Zudem hatte es in jüngerer Vergangenheit einen Wasserschaden gegeben, welcher jedoch zwischenzeitlich behoben wurde. Ich war daher an diesem Morgen mit einer Raumluftuntersuchung auf Schimmelpilzsporen beauftragt, um zu klären, ob weiterhin eine Belastung mit Schimmelpilzen vorliegt.
Dabei war keine aufwändige Laboruntersuchung von Nöten, um in der Wohnung eine Schimmelbelastung festzustellen. An jedem Heizkörper hingen Luftbefeuchter, in Form kleiner Flaschen – mehr oder weniger voll, aber alle mit sichtbarem mikrobiologischen Innenleben.
Luftbefeuchter stammen aus einer Zeit, als Wohnräume üblicherweise Fenster mit Einscheibenverglasung und offene Kamine hatten. Diese Kombi führte im Winter zu einer extrem trockenen Luft. Die Bewohner hatten oft trockene, rissige Haut und gereizte Atemwege. Um Haut und Atemwegen Linderung zu verschaffen, suchte man nach Wegen die Luft zu befeuchten und behalf sich mit Luftbefeuchtern, Wasserschalen oder feuchten Handtüchern an den Wärmequellen.
In Wohnungen ohne Ofen oder Lüftungsanlage und mit modernen Fenster verkommen solche Luftbefeuchter zu reinen Keimbrutmaschinen. Das darin enthaltene Wasser ist immer schön warm und bietet Schimmelpilzen und anderen Keimen ideale Wachstumsbedingungen. Diese Keime und ihre Stoffwechselprodukte belasten die Raumluft. Einen echten Vorteil haben solche Luftbefeuchter nicht. Die Verdunstungsfläche ist in den Flaschen viel zu klein, um ein wirksames Befeuchten der Raumluft – sofern diese denn nötig und sinnvoll ist – zu ermöglichen.
Eine Raumluftuntersuchung war an diesem Morgen nicht sinnvoll. Zunächst werden die verkeimten Luftbefeuchter entfernt. Die Untersuchung, ob diese die einzigen Sporenquellen waren, wird nach dem Jahreswechsel erfolgen.
Die Moral von der Geschicht: Luftbefeuchter wie diese gehören in eine moderne Wohnung nicht! Tipps, wie es besser geht und welche Sporenquellen sich in fast jedem Haushalt finden, gibt es regelmäßig unter https://schimmelfrei-energie-sparen.de oder in einem persönlichen Beratungsgespräch.
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