24 leicht umzusetzende Energiespartipps, die sofort greifen (Teil 3)

Die nachfolgenden Energiespartipps sind Teil einer dreiteiligen Serie und bilden den letzten Teil der Dezemberserie 24 leicht umzusetzende Energiespartipps, die sofort greifen.
Jetzt kurz vor Weihnachten gibt es noch ein paar Tipps zum Wachrütteln, die Sie am besten mit ins nächste Jahr nehmen. Sie erfahren unter Anderem, wie der bewusste Umgang mit Wasser und Feuchtigkeit Ihnen hilft, Energie zu sparen.

 

Energiespartipp 17: Wäsche möglichst nicht in der Wohnung trocknen

Sie trocknen Ihre Wäsche in der Wohnung statt im Trockner, um Energie zu sparen? Dies ist nicht unbedingt eine gute Idee. Denn was dabei im Bestreben Energie zu sparen gerne vergessen wird ist, dass Wasser immer Energie benötigt, um vom flüssigen und den gasförmigen Zustand zu wechseln. Diese wird im Trockner gezielt zugeführt, deshalb geht das Wäsche trocknen im Trockner so wunderbar schnell. Beim Trocknen der Wäsche auf dem Wäscheständer dauert der Vorgang deutlich länger. Ist der Raum trocken und warm, geht das vergleichsweise zügig. Ist es kalt, findet der Vorgang zwar weiterhin statt, verlangsamt sich jedoch extrem. Energie wird für den Aggregatzustandswechsel in jedem Fall benötigt.  Die Energie, die das flüssige Wasser an der Kleidung benötigt, um zu verdampfen und davon zu schweben, nimmt es aus seiner Umgebung. Es entzieht seiner Umgebung Wärmeenergie. Trocknen Sie die Wäsche in der Wohnung bedeutet das im Klartext, dass es um den Wäscheständer etwas kühler wird und Sie mehr heizen müssen. Auf diese Weise erhöht der Wäscheständer in der Wohnung das erste Mal Ihre Energiekosten.

Wäsche draußen trocknen
Wäsche trocknet bei fast jedem Wetter draußen

Das zweite Mal tut er es durch die Folgen des Trocknens. Das Wasser aus der Wäsche verdampft im Raum, befeuchtet also die Raumluft. Bis zu einem gewissen Maß ist das kein Problem. Besonders in älteren Häusern mit modernen, dichtschließenden Fenstern führt dieses Mehr an Feuchtigkeit in der kalten Jahreszeit regelmäßig zu Schimmelpilzschäden. Um Probleme mit Schimmelpilzen und anderen Mikroorganismen zu vermeiden muss diese Feuchtigkeit unbedingt wieder herausgelüftet werden.

Wäschetrocknen in der Wohnung kostet daher zweimal zusätzlich Energie. Einmal für den Aggregatzustandswechsel und das zweite Mal für das notwendige vermehrte Lüften. Wird letzteres vernachlässigt, wird es sogar noch teurer. Ziel sollte daher immer sein, nasse Wäsche wenn irgend möglich draußen, in einem Trockenkeller oder auf einem gut belüfteten Dachboden zu trocknen.

 

Energiespartipp 18: Dusche immer abziehen

Wischer für die Dusche
Praktischer Helfer: Wischer für die Dusche

Dieser Tipp zielt in eine ähnliche Richtung wie der Tipp zuvor. Fliesen und Duschwände bzw. der Duschvorhang müssen nach dem Duschen wieder trocknen. Andernfalls droht auf Dauer vermehrtes Schimmelpilzwachstum im Bad. Nasse Oberflächen trocken zu lüften kostet viel Energie, weil ein Aggregatzustandswechsel (Wechsel von Wasser in flüssiger Form zu Wasserdampf) erforderlich ist. Energie lässt sich sparen, wenn die Dusche nach dem Duschen mit einem Wischer abgezogen wird. Alles Wasser, das im Abfluss landet, muss nicht mehr hinausgelüftet werden. Angenehme Nebeneffekte: Die Dusche trocknet viel schneller und der Aufwand beim Wochenputz reduziert sich merklich.

Wem das zu viel Aufwand ist, duscht am besten direkt vor seinen Mitbewohnern – Der letzte zieht die Dusche ab.

 

Energiespartipp 19: Duschcoach für Morgenmuffel – Weniger trödeln unter der warmen Dusche

Dies ist ein Energiespartipp für das Bad, mit dem ich mich sicher unbeliebt mache, der jedoch Vorteile für alle Beteiligten bringt. Gerade Morgenmuffel brauchen oft unfassbar viel Zeit im Bad, besonders wird unter der wohlig warmen Dusche getrödelt. Mein Tipp: Reduzieren Sie die Trödelei unter der Dusche. Es gibt spezielle Duschcoaches, die darauf aufmerksam machen, wenn man übermäßig lange heiß duscht. Eine einfacher Blick auf die Uhr, ein Timer, der klingelt, wenn die angesetzte Zeit abgelaufen ist oder ein nörgelndes Familienmitglied tun es aber auch.

Auch hilfreich: Ein kleines bisschen kühler duschen. Wird die Temperatur nur um 1° C reduziert, friert man gewöhnlich noch längst nicht, spart aber Energie. Nebenbei ist das wohlig warme Gefühl, das die meisten von uns so lange unter der Dusche hält, weniger stark. Einen Extrakick bekommt der Kreislauf bei wechselwarmen Duschen.

Beeilen Sie sich morgens ein bisschen im Bad. Ihre Familie, Ihr eigener Zeitplan, Ihre Haushaltskasse und die Umwelt werden es Ihnen danken.

 

Energiespartipp 20: Richtig heizen und lüften

Das richtige Heizen und Lüften birgt ein enormes Einsparpotential und in manchen Gebäuden, wenn zum Beispiel bauliche Mängel vorliegen, ist es eine Wissenschaft für sich. Idealerweise sollte, gerade in der kalten Jahreszeit, mehrmals täglich nur kurz, dafür aber mit weit geöffneten Fenstern gelüftet werden. Die alte Empfehlung dies dreimal am Tag zu tun reicht in Gebäuden mit modernen Fenstern ohne lüftungstechnische Maßnahmen (Lüftungsanlage, Zwangslüftung o.ä.) jedoch in der Regel nicht mehr aus, um eine gute Luftqualität zu gewährleisten.

Zum Thema Heizen gibt es im ersten Teil dieser Beitragsreihe schon einige Hinweise. Das Thema Heizen und Lüften bietet reichlich Stoff für einen eigenen Beitrag, weshalb ich es hier nicht zu weit ausführen will. Aus hygienischer Sicht ist mehr (öfter!) lüften im Zweifel fast immer besser. Aus energetischer Sicht, sollte man es nicht übertreiben, um keine Heizenergie zu verschwenden. Sinnvoll ist es aber in jedem Fall, seine Aufenthaltsräume gut trocken zu lüften. Zum einen lebt es sich gesünder ohne feuchte Schimmelecken und zum Anderen braucht trockene Luft weniger Heizenergie.

 

Energiespartipp 21: Faul sein – Geschirrspüler nutzen statt von Hand abzuwaschen

Energiesparer leben nicht zwangsläufig mühevoller oder müssen auf Komfort verzichten. Beim Abwasch wie beim Bügeln gewinnt der  Faulpelz das Energiespar-Rennen. Das Abspülen per Hand verbraucht meist sehr viel mehr Wasser, als wenn der Geschirrspüler benutzt wird. Deshalb lohnt es sich, das Geschirr nur in den Geschirrspüler zu stellen und ihn einzuschalten sobald er voll ist. Wer ihn sachgerecht benutzt und regelmäßig wartet (Düsen reinigen etc.), kann sich den Abwasch größtenteils sparen.

 

Energiespartipp 22: Auf jeden Topf einen Deckel

Wer beim kochen konsequent Deckel benutzt kann viel Energie sparen. Ein dichter Deckel auf dem Topf hilft gleich in zweifacher Hinsicht Energie zu sparen: Zum einen bleibt mehr von der über den Herd zugeführten Wärme im Topf. Zum anderen kann weniger Wasser verdampfen. Dies hat wiederum zwei Vorteile: Das Wasser entzieht seiner Umgebung Energie, wenn es verdampft (wie oben erläutert). Dieses dann als Luftfeuchtigkeit in der Luft vorhandene gasförmige Wasser kostet abermals Energie, da es aus dem Gebäude herausgelüftet werden muss, will man vermeiden, dass sich Feuchteschäden und Schimmelpilze an Bauteiloberflächen bilden.

 

Energiespartipp 23: Weniger vorheizen, Backofen effizienter nutzen

Energie sparen können Sie, wenn Sie mit System backen. Wenn Sie beispielsweise einen Kuchen backen wollen, dann planen Sie doch für das Mittagessen einen Auflauf, Braten oder anderes Ofengericht, ein. So muss der Backofen nur einmal hochheizen und Sie haben zwei Speisen “gekocht”. Abschließend haben die Möglichkeit die Restwärme im bereits ausgeschalteten Ofen zum Beispiel für das Trocknen selbst gesammelter Kräuter oder Früchte zu nutzen.

Vorheizen ist besonders für Aufläufe und Co. meist gar nicht nötig. Die Anweisung “Ofen vorheizen” in den meisten Kochrezepten hat ihren Ursprung in der Tatsache, dass jeder Ofen anders ist. Nur für einen vorgeheizten Ofen kann die Backzeit näherungsweise abgeschätzt werden. Wenn Sie selbst ein Gefühl  dafür haben, wie lange Ihr Backofen braucht, können Sie sich das Vorheizen in der Regel sparen und müssen nur die Backzeit etwas verlängern. Auch kann der Ofen schon einige Zeit vor Garzeitende abgeschaltet werden. Hält man den Backofen geschlossen, hält sich die Hitze darin auch ohne nachheizen noch recht lange.

 

Energiespartipp 24: Kühlschrank effizient nutzen, gefrorenes im Kühlschrank abtauen

Im Kühlschrank gibt es verschiedene Zonen, die unterschiedlich kalt sind. Da auch die verschiedenen Lebensmittel unterschiedliche Lagerbedingungen bevorzugen, um ihre Haltbarkeit voll ausschöpfen zu können, macht es Sinn sich an den Empfehlungen des Kühlschrankherstellers zur Nutzung der einzelnen Kühlzonen zu orientieren. Nebenbei hilft eine feste Ordnung Suchzeiten verkürzen. Auf diese Weise dringt weniger warm-feuchte Luft aus der Wohnnutzung in die Kühlkammer und der Kühlschrank bleibt kalt, was wiederum Energie spart. Leere Fächer in wenig genutzten Kühlschränken können zum Beispiel mit Eierkartons, Getränken oder Wärmespeichern/Kühlakkus aufgefüllt werden, um das Luftvolumen zu reduzieren.

Gefrorene Lebensmittel lassen sich schonend im Kühlschrank auftauen. Grundsätzlich sollten Speisen nur kalt den Kühlschrank gestellt werden. Im Winter lassen sich Lebensmittel auch draußen auf einem verschatteten Balkon oder einer Terrasse kühlen und so viel Energie sparen.

 

Noch mehr Energiespartipps gewünscht?

Besuchen Sie uns wieder für noch mehr Tipps rund um das Energie sparen. In diesem Blog werden über das Jahr immer wieder Energiespartipps für verschiedene Gelegenheiten veröffentlicht.

 

Über Natascha Sandmann 13 Artikel
Die Ingenieurin aus Isernhagen (Region Hannover) ist freiberuflich als Energieberaterin und Sachverständige für Schimmelpilzbelastungen tätig.

1 Kommentar

  1. Ganz tolle Tipps, auf die im Grunde jeder achten kann und auch sollte, denn nur so können Energie und die damit verbundenen Kosten eingespart werden.

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